Betriebliche Alters­ver­sorgung? Ja!

bAV – Alles andere als langweilig

Die betriebliche Altersversorgung ist eines der wichtigsten Benefits für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer für ihre spätere Absicherung nach dem Berufsleben. Doch die Teilnahmezahlen in deutschen Unternehmen sind im vergangenen Jahr gesunken: Weniger als die Hälfte aller Beschäftigten nutzt die Angebote ihrer Arbeitgeber. Woran liegt das – und wie lässt sich die Situation verbessern?

Einen umfassenden Blick auf die aktuelle Lage ermöglicht die Deloitte bAV-Studie 2023¹. In diesem Artikel schauen wir uns die wichtigsten Erkenntnisse der Studie näher an, insbesondere in Bezug auf unsere Expertise, die Kommunikation.

Die aktuelle Situation

Umfrage

Würden Sie bei einem Jobwechsel auf eine vom Arbeitgeber finanzierte bAV achten?

49 % – Ja, wichtig
34 % – Ja, aber nicht so wichtig

bAV-Teilnehmende (arbeitgeberfinanzierte bAV und Entgeltumwandlung)

44 % in 2023
50 % in 2022

Zwar legt eine deutliche Mehrheit der Beschäftigten bei der Wahl eines Arbeitgebers Wert auf das Angebot einer bAV – daran teilnehmen will aber weniger als die Hälfte der Befragten. Trotz – oder gerade wegen der aktuellen Inflation investieren Mitarbeitende offensichtlich weniger in ihre Vorsorge: Sowohl die Anzahl der Beschäftigten, die sich aktuell für die bAV interessieren, als auch die Teilnahmequoten sind 2023 im Vergleich zu 2022 gesunken.

Mangelnde Kommunikation ist einer der wichtigsten Gründe für geringe Teilnahme 

Neben der aktuellen Wirtschaftsentwicklung, die viele Beschäftigte zu Sparmaßnahmen zwingt, spielen bei dieser Entwicklung zahlreiche individuelle Faktoren wie Alter und Einkommen der Befragten sowie die Größe des Arbeitgebers eine Rolle.

Interessant ist jedoch, dass unabhängig von aktuellen Ereignissen seit der ersten Studie im Jahr 2017 immer wieder die gleichen zwei Hauptgründe für mangelnde Teilnahme benannt werden:

  1. Ein (fehlendes oder) nicht wahrgenommenes Angebot zur Entgeltumwandlung.
  2. Fehlendes Geld für die Vorsorge, insbesondere bei Beschäftigten mit geringem Einkommen. 

Für uns als Kommunikations-Expertinnen ist zunächst der erste Punkt relevant: Mangelnde Kommunikation führt dazu, dass Beschäftigte nicht ausreichend informiert werden oder das Angebot nicht interessant genug erscheint. Schauen wir genauer hin, ist jedoch selbst der zweite Punkt ein Kommunikationsproblem, denn gut aufbereitete Informationen können auch die Aufgabe übernehmen, Beschäftigte mit geringerem Einkommen zu einer zusätzlichen Absicherung zu motivieren.

Mitarbeitende kennen die bAV zu wenig

Die Informationslage der Arbeitnehmenden hat in den letzten Jahren zwar grundsätzlich leicht verbessert, nach wie vor können die folgenden Zahlen aber nicht zufrieden stellen:

  • Nur 45 % der Befragten insgesamt fühlten sich ausreichend informiert.
  • Nur 38 % vertrauen den erhaltenen Informationen (im Vergleich zu 44 % in 2022).
  • 61 % der Befragten, die über eine bAV verfügen, konnten keine Angaben zur Art der Leistung machen (ob monatliche Rente oder Kapital).
  • 77 % der Befragten mit bAV wussten nicht, dass sie über unverfallbare Anwartschaften verfügen und riskieren somit den Verlust von Teilen ihrer Leistungen.²

Mitarbeitende wünschen sich in puncto bAV  1. einen Arbeitgeber-Zuschuss,  2. gute Kommunikation,  3. Sicherheit, Rendite und Flexibilität.

Auf welchem Wege möchten Mitarbeitende informiert werden?

Auch die Frage nach der Art der Information wurde in der Studie gestellt. Die Antworten sind für uns besonders interessant: Der Wunsch nach guter Information hat bei den Beschäftigten eine hohe Priorität.

Bei den Medien liegen nach wie vor die klassische Broschüre und das persönliche Beratungsgespräch auf Platz Eins. Ein Drittel der Befragten wünscht sich einen kurzen Flyer, Informationsveranstaltungen und Informationen im Firmen-Intranet folgen mit 21 % bzw. 25 %. Für eine spezielle App erwärmen sich 11 %. Diese Zahlen sind – abgesehen von der zunehmend beliebteren App – seit 2019 kaum verändert.

Was sagt uns das als Kommunikations-Agentur? Der Medien-Mix macht’s – nach wie vor. Es gibt keinen klaren Favoriten bei den Mitarbeitenden, und es ist davon auszugehen, dass viele Beschäftigte mehrere Kanäle nutzen, um sich grundsätzlich zu informieren und auf dem Laufenden zu halten.

Die Medienwünsche der Mitarbeitenden

49 % ausführliche Broschüre
49 % Persönliches Beratungsgespräch
33 % Kurzer Flyer mit den wichtigsten Fakten
25 % Informationen und interaktiver Rechner im Firmenintranet
21 % Informationsveranstaltung
11 % App

(Bei dieser Frage waren Mehrfachnennungen möglich)

Überraschendes Fazit: Es gibt jede Menge gute Nachrichten!

All diese Daten lassen auf den ersten Blick vermuten, dass sich bei den Teilnahmezahlen der bAV über die Jahre gesehen grundsätzlich nicht viel tut und das auch in Zukunft so bleiben wird.

Wir sehen das anders – und haben mindestens drei gute Nachrichten für euch:

  • Die erste gute Nachricht: Die große Mehrheit der Mitarbeitenden möchte an der bAV teilnehmen.  
  • Die zweite gute Nachricht: Mitarbeitende wünschen sich gute Information. 
  • Die dritte gute Nachricht: Gute Kommunikation übernehmen wir für euch.

Als Kommunikations-Agentur können wir natürlich nichts daran ändern, wenn ein Unternehmen seinen Mitarbeitenden kein bAV-Angebot macht. Wird dieses aber „lediglich“ zu wenig kommuniziert, können wir das verborgene Potenzial entdecken, eine überzeugende kommunikative Strategie entwickeln und diese kreativ umsetzen. Genau so, wie es für das betreffende Unternehmen und seine Beschäftigten passt. Wir analysieren die Zielgruppen, finden die richtige Tonalität und die passenden Medien.

Was tun? Neue Wege gehen und einfach mal die Perspektive wechseln!

Ein spannender Ansatz ist es, einmal die Perspektive zu wechseln und die Beschäftigten wie Kunden zu betrachten, denen man ein attraktives Produkt (= bAV) verkaufen möchte. Dazu gehört es, sich die „Kunden“-Gruppen genau anzuschauen, ihre Wünsche, Bedürfnisse und Lebensentwürfe zu analysieren und zu berücksichtigen. Daraus lassen sich Strategie und kreative Ansätze entwickeln: Wie wäre es beispielsweise mit einem interessanten Tool, mit dem sich das ziemlich trockene Thema auf spielerische Weise erkunden lässt? Oder einen packenden neuen Namen für die angestaubte Bezeichnung „Betriebliche Altersvorsorge“ zu finden? Wir fangen schon mal an zu denken – und unterstützen euch gerne! 

Mit unserem erfolgreichen Prozess Explore – Engage – Shine entwickeln wir überzeugende Kommunikations- und Umsetzungsstrategien und unterstützen mit einem klar verständlichen, einfachen und richtigen Kommunikationskonzept. Welchen Kundenprojekten wir damit bereits zum Erfolg verholfen haben, findet ihr auf unserer Projekt-Seite

Quelle/Fußnote:

¹ Deloitte bAV-Studie 2023 Betriebliche Altersversorgung im Zeichen der Inflation, repräsentative Befragung von 2.000 sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten in Deutschland.

² Bei den meisten Arbeitnehmern wird sich die bAV-Leistung aus unverfallbaren Anwartschaften bei verschiedenen Arbeitgebern zusammensetzen, bei denen sie im Laufe ihres Berufslebens aktiv waren. Da diese Leistungen beim Eintritt in den Ruhestand aktiv eingefordert werden müssen, wird fehlendes Wissen dazu führen, dass Ansprüche nicht eingelöst werden.

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