Wir sammeln liegengebliebene Fragen
Dezember – echt jetzt? War es eben nicht noch Januar 2019 und ihr saßt mit euren Liebsten oder euren Kollegen zusammen und habt Pläne für die kommenden Monate geschmiedet?
Seit fast 10 Jahren geht es mir so, dass ich mich förmlich erschrecke, dass das Jahr bereits rum ist. Rückblickend kann ich dann meist auf einen vollgepackten Terminkalender, schöne und nicht so schöne Ereignisse und neue Bekanntschaften blicken. Aber die Zeit zum Reflektieren scheint genauso inflationär zu sein, wie die Zeit, sich auf neue Dinge vorzubereiten.
Aber was nutzt das Lamentieren. Ich schätze, auch diesbezüglich heißt es „Ärmel hoch, Anpacken und was draus machen!“ Also nehme ich mir jetzt die eine Stunde meiner Zeit, die heute Morgen noch unverplant ist und schreibe. Die Red Hot Chilli Peppers singen von Sonnenschein – der tatsächlich an diesem kalten Dezembertag durch mein Bürofenster am Ostbahnhof in München scheint. Vielleicht wird es ein Blogbeitrag, den ich auf der Seite meiner Agentur (hier) veröffentliche. Vielleicht auch nur ein digitaler Tagebucheintrag. Anyway, ich reflektiere.
Zwei Fragen beschäftigen mich besonders, wenn ich auf das Jahr 2019 zurückblicke:
Ist der Start-Up Hype nicht schierer Wahnsinn?
Ich durfte ein paar Mal in Berlin sein und konnte den Denglisch-sprechenden Motivations-Speakern der Szene lauschen. Sicher sind auch da einige Koryphäen dabei, aber nach kurzer Irritationsphase meinerseits finde ich dennoch oft keine Substanz hinter den ganzen Tschakka-Reden. Ist es nur mein Eindruck oder sprechen heute alle Gründer nur noch über VC-Runden, Accelerator-Programme, Exit-Strategien? Ist das Gründen, um mit dem Einkommen ein gutes Auskommen zu haben und irgendwann ein solides Geschäft in die nächste Generation zu geben out? Vielleicht möchte sich jemand mit mir darüber im neuen Jahr einmal unterhalten? Ich organisiere gerne einen kleinen Themenabend dazu. Schreibt mir eine E-Mail, wenn Ihr Interesse daran habt mitzudiskutieren.
Muss man wirklich gleich die Welt retten?
Auch ohne, dass meine Story in irgendeinem Frauenmagazin abgedruckt wird, weiß ich, dass ich eine starke und erfolgreiche Frau bin. Ich bin (Stief-)Mutter von insgesamt 4 Kindern und leite zwei eigene Unternehmen. Ich bin nicht immer eine gute Chefin, nicht immer eine gute Mutter und sicher auch nicht immer ein guter Mensch (Ich lebe nicht vegan, bin nicht aktiv in einem Wohltätigkeitsverein und stelle meine Mitarbeiter nicht für „Fridays for Future“ frei). Dennoch, ich bin stolz auf das, was ich schaffe und leiste und darauf, dass ich persönlich mit unglaublich wertvollen Menschen an wichtigen Themen arbeiten darf. Mein „Purpose“, nachdem heute alle schreien, ist klar: Ich leiste einen Beitrag zur Gesellschaft. Meine Fähigkeiten und Leistungen werden bezahlt und wertgeschätzt. Von dem Erwerb zahle ich Steuern und Sozialabgaben, ernähre meine Familie und bezahle Gehälter und Freelancer Rechnungen. Ich rette nicht die Welt aber mit unseren Kampagnen und Projekten machen wir die Arbeitswelt ein Stück angenehmer und menschlicher. Wer sich gerne mit mir über den Purpose und die Gedanken zu einer besseren Arbeitswelt unterhalten möchte, meldet sich bitte gerne per Email. Ich organisiere auch hierfür gerne eine Gesprächsrunde im kommenden Jahr.
Leider ist meine unverplante Stunde rum. Danke fürs Lesen und vergesst nicht mir zu schreiben. Vielleicht habt ihr Lust eigene Themen und Fragen mit anderen Unternehmern und interessierten Menschen zu diskutieren? Wir freuen uns auf den Austausch mit euch!
Simone
Simone@unequity.com
- Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am