Warum gute Kommunikation auch unternehmensintern den Unterschied macht
Jemand erzählte uns neulich, dass es in seinem Start-up nur ein einziges „Benefit“ gibt. Der Chef kauft einmal die Woche eine Tüte Brezn (für alle Norddeutschen: Brezeln) und ein paar Flaschen Spezi (Cola-Orangenlimonaden-Mix), stellt sie in die Küche und sagt: „Bitteschön!”.
Warum erzählen wir diese Geschichte, und was ist hier eigentlich das Problem? Wie so oft mangelnde Kommunikation. Der Chef macht seinen Mitarbeitern ein Geschenk. Das ist erstmal eine gute Idee – doch was ist seine Motivation, welche Botschaft möchte er damit senden und kommt diese Botschaft bei den Mitarbeitern an?
Die Antwort: Man weiß es nicht. Schlimmer noch: Das Geschenk wirkt auf diese Weise lieblos.
Kommunikation erweckt gute Ideen erst zum Leben
Was fehlt? Wie so oft die Kommunikation, die Geschichte, die Motivation. Der Chef könnte zum Beispiel erzählen, dass er als Kind mit seinen Großeltern gewandert ist und es am Ziel auf der Hütte immer eine leckere große Butterbrezn und ein kaltes Spezi gab – und dass dies für ihn bis heute die schönste Belohnung nach einer anstrengenden Wanderung ist.
Damit wäre die Botschaft klar: Er erzählt, warum es ihm persönlich wichtig ist, welches Erlebnis er damit verbindet und – Achtung, jetzt kommt’s – dass er auf diesem Weg seine Wertschätzung gegenüber seinen Mitarbeitern ausdrücken möchte.
Denn darum geht es beim Thema Benefits: Wertschätzung zum Ausdruck bringen, sich für den täglichen Einsatz bedanken, eine Geste der Anerkennung zeigen. Dafür sorgen, dass sich die Mitarbeiter wohlfühlen, sich gesehen fühlen, gerne im Unternehmen sind und möglichst auch bleiben.
Natürlich bedeutet diese Geschichte NICHT, dass sich Unternehmen irgendwelche Stories ausdenken sollen, um langweilige Benefits an die Belegschaft zu bringen. Aber sie bedeutet, dass sie sich Gedanken über die Angebote machen sollten – und darüber, wie sie kommuniziert werden.
Gut in die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter investieren
Eine kurze Recherche ergibt: Eine Brezn kostet in München zurzeit zwischen 0,60 und 1,50 Euro. Gehen wir mal von einem Euro aus, so gibt der Chef in unserem Beispiel jede Woche ca. 20 Euro für Brezn aus, plus 13 Euro (ohne Pfand) für ein Paulaner Spezi Kasten (20 x 0,5 l Flaschen). Macht jede Woche 33 Euro für ein nicht gerade zeitgemäßes (Zucker! Weizen! Salz! Flaschen!) Nahrungsmittel.
Das sind im Jahr über 1.700 Euro für ein Benefit, das niemand als solches erkennt. Die 1.700 Euro, die er jährlich in seine Mitarbeiter investiert, verpuffen komplett, weil die Mitarbeiter diese Brezn und diese Spezi weder wollen noch zu schätzen wissen; eventuell bewirken sie sogar das Gegenteil. Mit diesem schönen Betrag könnte er sicher mehr Wirkung erzeugen.
Bitte kommunizieren Sie!
Dieses Beispiel zeigt plakativ, dass das alte Sprichwort „Tue Gutes und sprich darüber“ nach wie vor gilt und insbesondere im Bereich der C&B-Kommunikation vielleicht sogar mehr denn je.
Viele moderne Unternehmen bieten ihren Mitarbeitern wesentlich mehr als Brezn & Spezi als Benefits – von der firmeneigenen Kantine über Fitness- und Gesundheits-Angebote bis zu vergünstigten Unternehmensaktien. Doch all diese kostenintensiven Maßnahmen, die Mitarbeiter motivieren sollen, täglich ihr Bestes zu geben, möglichst lange im Unternehmen zu bleiben und auch nach außen als Botschafter sowohl für das Unternehmen als Arbeitgeber als auch für die Marken und Produkte zu agieren, sie bleiben wirkungslos, wenn sie zu wenig kommuniziert werden.
Wir lieben anspruchsvolle Aufgaben
Eine professionell kreierte Kommunikationskampagne berücksichtigt individuelle Bedürfnisse der Empfänger und wirkt – nachweislich und nachhaltig. Wenn wir bei Unequity eine Kommunikationskampagne konzipieren, beginnen wir mit einer umfassenden Bestandsaufnahme. Nicht selten ergibt diese, dass der Kenntnisstand der Mitarbeiter in Bezug auf Unternehmens-Benefits eher niedrig ist. Es kann daher sinnvoll sein, erst einmal eine breite grundlegende Kommunikation bestehender Angebote zu etablieren, bevor einzelne Maßnahmen gezielt kommuniziert werden. Wir sehen also: Interne Kommunikationsmaßnahmen sind komplexer als gedacht, erfordern eine gute Vorbereitung, umfassende Fachkenntnisse, viel Erfahrung und ein Über-den-Tellerrand-Schauen.
Wie wir an solche Aufgaben herangehen, können Sie in einem weiteren Blogbeitrag „Gerührt oder geschüttelt?“ von uns lesen. Oder Sie kontaktieren uns direkt und wir unterhalten uns über Ihre Kommunikationsherausforderung – live, d.h. bei uns in München im Büro, gerne auch bei Brezn und Spezi. Wir freuen uns auf Sie.
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